Hypertonie, auch Bluthochdruck genannt, beschreibt einen dauerhaft erhöhten Blutdruck in den Arterien. Der Blutdruck setzt sich aus zwei Werten zusammen: dem systolischen und dem diastolischen Druck. Der systolische Wert zeigt den maximalen Druck an, der entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in den Kreislauf pumpt. Der diastolische Wert misst den niedrigsten Druck, der zwischen zwei Herzschlägen entsteht, wenn das Herz ruht und sich wieder mit Blut füllt.
Von Bluthochdruck spricht man, wenn der Blutdruck dauerhaftüber 140/90 mmHg erhöht ist. Dies kann die Arterien überlasten und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen. Der Blutdruck wird durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen Herz, Blutgefässen, Hormonen und dem Nervensystem reguliert. Das vegetative Nervensystem sowie bestimmte Hormone steuern, wie sich die Blutgefässe weiten oder verengen. Dadurch passt sich wiederum der Blutdruck an.
Bluthochdruck kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die genetisch bedingt oder durch den Lebensstil beeinflusst sein können. In vielen Fällen lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache feststellen und die Erkrankung wird als primäre Hypertonie bezeichnet. Diese Form des Bluthochdrucks tritt häufig aufgrund einer Kombination verschiedener Risikofaktoren auf.
Zu den nicht beeinflussbaren Ursachen zählen genetische Veranlagung und zunehmendes Alter. Menschen mit familiärer Vorbelastung, bei denen Verwandte ersten Grades wie Eltern oder Geschwister an Bluthochdruck leiden, sind besonders gefährdet. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko ebenfalls, da die Elastizität der Blutgefässe abnimmt und dies zu einem höheren Blutdruck führen kann.
Einflussbare Faktoren spielen jedoch eine grosse Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck. Dazu gehören Übergewicht, insbesondere ein hoher Taillenumfang, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, übermässiger Alkoholkonsum, Rauchen und chronischer Stress. Diese Faktoren verengen die Gefässe und belasten das Herz-Kreislauf-System, wodurch sich der Blutdruck erhöht. Eine besonders hohe Salzaufnahme, ein Mangel an körperlicher Aktivität und eine unausgewogene Ernährung tragen ebenfalls zur Entstehung von Bluthochdruck bei.
Zudem kann Bluthochdruck auch als Folge anderer Erkrankungen auftreten. Dieser wird als sekundäre Hypertonie bezeichnet. Häufige Ursachen sind Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen, wie sie bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder Schwangerschaftshochdruck auftreten können, sowie die Einnahme bestimmter Medikamente wie die Pille oder Kortison. Weitere mögliche Auslöser sind das Schlafapnoe-Syndrom oder angeborene Erkrankungen wie eine Aortenstenose.
Man findet auf dem Markt verschiedene Arten von Blutdruckmessgeräten, die sich in ihrer Funktionsweise und ihrem Einsatzbereich unterscheiden. Eine gängige Methode ist die manuelle Blutdruckmessung, bei der ein Stethoskop zusammen mit einer Manschette und einem Manometer verwendet wird. Da der Blutdruck durch Abhören ermittelt wird, erfordert diese Methode Fachkenntnisse. Sie wird häufig in Arztpraxen angewendet, ist jedoch aufgrund der benötigten Expertise weniger für den privaten Gebrauch geeignet.
Für den Hausgebrauch sind vor allem digitale Blutdruckmessgeräte geeignet, die entweder für den Oberarm oder das Handgelenk verwendet werden. Die Oberarmgeräte gelten als die genauesten, da sie den Blutdruck in der Nähe der Herzregion messen. Sie pumpen die Manschette automatisch auf und zeigen die Ergebnisse auf einem Display an. Das macht die Anwendung besonders einfach und benutzerfreundlich. Digitale Geräte für das Handgelenk sind ebenfalls sehr beliebt, da sie kompakt sind und sich leicht bedienen lassen. Sie lassen sich wie eine Armbanduhr anlegen und ermitteln den Blutdruck auf Knopfdruck. Diese Geräte sind zwar weniger genau als die für den Oberarm, dafür aber sehr praktisch für den Alltag.
Eine weitere Möglichkeit sind ambulante Blutdruckmessgeräte, die über einen längeren Zeitraum – meist 24 Stunden – getragen werden. Sie messen den Blutdruck in regelmässigen Abständen und ermöglichen so die Beobachtung von Blutdruckschwankungen im Tagesverlauf. Diese Messmethode wird insbesondere bei Patienten mit schwankendem Blutdruck oder zur Überwachung von Bluthochdruck eingesetzt.
Ein Blutdruckmessgerät ist von grosser Bedeutung, da es dabei hilft, Bluthochdruck frühzeitig zu diagnostizieren. Hoher Blutdruck bleibt oft lange unbemerkt, da er in den meisten Fällen keine direkten Symptome verursacht.
Unbehandelter Bluthochdruck kann das Herz schwächen, was zu Herzinsuffizienz oder einem Herzinfarkt führen kann. Auch das Gehirn ist betroffen, sodass das Risiko für Schlaganfälle und Demenz erhöht ist. Darüber hinaus kann Bluthochdruck die Nieren schädigen und zu Niereninsuffizienz oder gar Nierenversagen führen. Auch die Augen können betroffen sein, da Bluthochdruck die Netzhaut schädigen kann. Aus diesen Gründen ist es entscheidend, den Blutdruck regelmässig zu messen, um rechtzeitig Massnahmen zu ergreifen und die Gesundheit zu schützen.
Bei der Verwendung eines Blutdruckmessgeräts zu Hause gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um zuverlässige und genaue Ergebnisse zu erzielen. Zunächst empfiehlt es sich, vor der Blutdruckmessung für eine entspannte Umgebung zu sorgen. Vermeiden Sie körperliche Aktivitäten oder Stresssituationen, da diese den Blutdruck beeinflussen können. Nehmen Sie sich etwa fünf Minuten Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Setzen Sie sich auf einen Stuhl, stellen Sie die Beine nebeneinander und legen Sie den Arm auf den Tisch. Achten Sie darauf, dass Sie bequem sitzen, um ein verzerrtes Ergebnis durch Anspannung zu vermeiden.
Für eine präzise Messung ist die richtige Position der Manschette entscheidend. Sie sollte auf Herzhöhe platziert werden – sowohl bei Oberarm- als auch bei Handgelenk-Messgeräten. Ein tieferer Messpunkt führt zu zu hohen, ein höherer zu zu niedrigen Werten. Wählen Sie ausserdem die passende Manschettengrösse, die gut an Ihrem Arm anliegt, ohne zu fest zu sitzen. Zwischen Manschette und Haut sollte ein Finger passen. So vermeiden Sie eine verfälschte Messergebnisse. Achten Sie darauf, die Manschette auf nacktem Arm oder über dünner Kleidung anzulegen.
Verzichten Sie vor der Messung auf Kaffee, Tee, Nikotin und Alkohol, da diese den Blutdruck erhöhen können. Es ist ratsam, den Blutdruck vor der Einnahme von Medikamenten, insbesondere von Blutdrucksenkern, zu messen. Die besten Zeitpunkte hierfür sind morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen. Messen Sie immer mindestens zweimal hintereinander mit einer kurzen Pause zwischen den Messungen. Berücksichtigen Sie dabei nur den letzten Messwert. Um Ihre Werte zuverlässig bewerten zu können, sollten Sie diese regelmässig dokumentieren, beispielsweise in einem Blutdruckpass.
Es ist auch wichtig, während der Blutdruckmessung ruhig zu bleiben und Ablenkungen wie Gespräche oder die Nutzung von Mobilgeräten zu vermeiden, da diese den Wert beeinflussen können. Falls Sie Unregelmässigkeiten feststellen, wiederholen Sie die Messung nach einigen Minuten. Zeigt das Gerät Pulsanomalien an, sollten Sie die Messung wiederholen und im Zweifelsfall einen Arzt konsultieren.
Bluthochdruck zählt zu den häufigsten und gefährlichsten Gesundheitsrisiken, bleibt jedoch oft unentdeckt. Durch frühzeitige Massnahmen und regelmässige Kontrollen lässt sich das Risiko für ernsthafte Komplikationen jedoch deutlich verringern.